Meine Gedanken – inspiriert durch Monica Lierhaus – zum Thema Handicap und Toleranz
Es war irgendwann in 2015 oder auch in einem anderen Jahr, ich kann mich nicht genau erinnern. Fakt ist, es war das erste Interview, dass Monica Lierhaus nach ihrer schweren Operation mit fatalem Ausgang gab. Ihre Schritte waren unbeholfen, ihr Gang unsicher, ihre Stimme fremd. Alle waren ergriffen, denn diese Diskrepanz zwischen “vorher” und “nachher” war fast schockierend. Zeigte sie uns doch allen, dass alles – was wir für selbstverständlich halten – jederzeit von einem auf den anderen Moment aus und vorbei sein kann. Ein Handicap uns betrifft und wir auf Toleranz angewiesen sind. Wir froh sein können, überhaupt mit dem Leben davon gekommen zu sein. Wären wir das?
Ich lauschte aufmerksam und bewunderte die Kraft der jungen Frau. Verstand aber auch, wie froh sie war, nicht alles vorher gewusst zu haben. Und dann verfolgte ich mit Erstaunen und leichtem Entsetzen die Reaktionen auf das Interview. Meine Gedanken hierzu habe ich festgehalten und zeige sie dir hier:
Soso…da wagt es eine Monika Lierhaus in einem Interview im Jahr 2015 (aus der Erinnerung, ohne Gewähr) zu sagen, dass sie ihre Hirn OP heute nicht mehr machen lassen würde, auch wenn sie dann jetzt schon tot wäre. Sie setzt sogar noch eins drauf und sagt, es wäre ihr dann vieles erspart geblieben.
Ein Sturm der Entrüstung weht durch die Bevölkerung. Das Leben ist schließlich wertvoll, ob mit oder ohne Behinderung. Sagen vor allem die, die an keiner Behinderung leiden. Als wüssten sie genau, wovon sie reden. Derweil andere (mit Behinderung) wie z.B. Samuel Koch, das 26jährige Mädchen im Rollstuhl oder der unverschämt gutaussehende junge Mann mit nur einem Bein Verständnis zeigen und Monica Lierhaus Aussage „an schwarzen Tagen“ nachvollziehen können.
Würde jeder diese kleine Weisheit ernsthaft befolgen, wäre die Welt ein Ort tiefster Empathie und Toleranz
unbekannte Quelle
„Urteile über niemanden, in dessen Schuhen du nicht 24 Stunden gelaufen
bist“.
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