So schwierig kann das doch nicht sein. Oder?
Dank diverser Tools für automatisierte Überprüfung von Rechtschreibung und Grammatik geschriebener Texte scheint ein fehlerfreier Text nun wirklich keine Leistung mehr zu sein. Blöd nur, dass diese Tools nicht mitdenken und nur ein Korrektorat für Texte Fehler zuverlässig eliminiert. Denn die üblichen Tools haken auch Aussagen wie diese als “passt so” ab:
„Unsere Couch Experten bringen auch Ihre Persönlichkeit auf neues Level.“
Wahnsinn, wozu so ein gutes altes Sofa scheinbar imstande ist. Derweil die Coach Experten die Lacher auf ihrer Seite haben – nur in dem Fall sicher nicht gewollt.
„Sofia hat ein krankes Herz und braucht einen Katheder.“
Warum braucht Sofia jetzt ein Rednerpult? Möchte sie einen Vortrag über ihr krankes Herz halten, oder braucht sie vielleicht doch eher einen Katheter?
„Konrad weiß über die Stille des Jazz erstaunliche Geschichten zu erzählen.“
Erstaunlich ist es in der Tat, dass Jazz still sein soll. Derweil doch seine Stile von Dixieland Jazz über New Orleans Jazz bis hin zu Cool Jazz alles Mögliche sind. Nur still, das sind sie wohl alle eher nicht.
Ein denkendes Wesen ist – soll der Text wirklich fehlerfrei sein – eine weise Entscheidung. Dafür gibt es ein Korrektorat.
Das gilt sicher nicht für jede Notiz oder jeden Beitrag in sozialen Medien, sehr wohl aber für die Website eines Unternehmens, Vorträge oder Pressemitteilungen. Beim Korrektorat wird ein Text nicht nur hinsichtlich Rechtschreibung, Grammatik und Interpunktion überprüft, sondern in der Regel zugleich ein kritisches Auge auf den Stil sowie sachliche – und teils auch inhaltliche – Richtigkeit geworfen. Zusammenhänge, die ein technisches Tool einfach nicht leisten kann. Als grobe Richtlinie mag es nützlich sein, mehr aber auch nicht. Menschen urteilen schnell – tappe besser nicht in vermeidbare Fehler.
Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, darfst du dich gern meinen detektivischen Augen – und meinem wachen Verstand – anvertrauen. Mach den ersten Schritt.
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