In dieser Mini-Serie beantworte ich die meist gestellten Fragen an mich. Los geht`s mit Frage 1: “Sag mal, Sabine, wie viel kostet ein Text bei dir?”
So sehr ich die Frage und den Wunsch nach einer allgemeingültigen Antwort verstehen kann, so sehr muss ich passen. “Wie viel kostet ein Text” ist immer abhängig davon, für welchen Bereich du einen Text von mir benötigst. Wäre dem nicht so, müsste ich Cent-Preise pro Wort anbieten – und das werde ich ganz sicher nicht tun. In deinem eigenen Interesse.
Wer Wörter nach Stückzahl zahlt, bezahlt langatmiges Ausschweifen statt kurzweiliger Ansprache.
Es liegt sicher in deinem Interesse, deine Botschaft so präzise und anschaulich zu kommunizieren wie möglich, oder täusche ich mich da? Nehmen wir an, du hast ein schnuckeliges Buchgeschäft und bietest deinen Kunden und Kundinnen auch einen kostenlosen Lieferservice an. Vernünftig kommuniziert wäre das in etwa so:
“Wir liefern Ihr Wunschbuch auch gern zu Ihnen nach Hause. Ohne Kosten. Weil Menschen, die lesen, unser Herz gehört.” Das sind 19 Wörter.
“Stellen Sie sich vor, Sie sind krank oder schlimm gefallen. Ihr Fuß ist dick und geschwollen, gehen eine Qual. Sie sitzen zu Hause, langweilen sich und würden gern mal wieder ein Buch lesen. Wann, wenn nicht jetzt, ist die passende Gelegenheit dafür? Einen Titel haben Sie auch schon im Auge, allerdings wissen Sie nicht, ob Ihr Buchladen den auch vorrätig hat. Gut, das könnten Sie noch telefonisch herausfinden. Dennoch bleibt das Problem: Wie kommt das Buch zu Ihnen? Ach, da machen Sie es sich doch ganz einfach und besuchen schnell den großen Onlinehändler mit dem A. STOP! Wir haben da etwas für Sie! Auch wir bieten Ihnen seit Anfang diesen Jahres einen kostenfreien Lieferservice. Sie wählen entspannt aus, und bereits am nächsten Tag finden Sie Ihre Lektüre in Ihrem Briefkasten. Worauf warten Sie noch?” Das sind 134 Wörter (wenn ich mich nicht verzählt habe).
Ich denke, mehr muss ich zu diesem Thema nicht sagen …
WO und WOFÜR dein Text gebraucht wird, ist entscheidend für die Preisgestaltung.
Wenn ich einen Social Media Beitrag schreibe, hat dieser einen anderen monetären Wert als ein Text für eine Website. Social Media ist kurzlebig, eine Website langlebig. Entsprechend ist der Text auf dem einen Medium ein paar Tage später wieder in Vergessenheit geraten, beim anderen Medium über Jahre hinweg sichtbar. Und wirksam. Wie könnte da ein gleicher Preis für beide gelten? Mir erscheint das ungerecht, deswegen unterscheide ich da auch.
Hier ein anschauliches Beispiel aus meiner Praxis:
Langer Rede, kurzer Sinn: Was kostet denn nun ein Text von mir?
Lass uns reden. Danach nenne ich dir eine ungefähre Preisspanne. Gleichzeitig biete ich dir den ersten Text zu einem Schnupperpreis an – damit sowohl du als auch ich besser entscheiden können, ob die Zusammenarbeit sich qualitativ und menschlich für uns beide gut anfühlt. Wenn es wirklich nicht passen sollte, hast du einen überschaubaren finanziellen Verlust. Ist in der Realität allerdings noch nie vorgekommen. Geht die Zusammenarbeit weiter, bist du stets im Bilde über den preislichen Rahmen.
Ich bin überzeugt: Meine Arbeit ist preiswert – (auch) im Sinne von: Ihren Preis wert. Davon können nicht nur meine Kunden und Kundinnen Zeugnis ablegen, das ist auch für mich sehr wichtig.
Überzeug dich gern selbst. Es ist nur ein kleiner Schritt, könnte allerdings Großes bewirken.
Bildnachweis Canva
Liebe Sabine,
wie schön, zu sehen, wie ähnlich unsere Wellenlängen mal wieder sind!
Über den Unsinn von Wort-Preisen hatte ich auch schon mal ein Bonmot verfasst:
“Einen Texter nach Anzahl der Worte zu bezahlen, das ist, als wolle man Picasso nach Pinselstrichen bezahlen.”
Liebe Martina,
die Freude ist ganz meinerseits! Und vielen Dank für dein Bonmot – das werde ich mir gut merken 😉
Liebe Grüße, Sabine 💚