Diesen Beitrag widme ich meiner verstorbenen Schwester Anita – Schwestern Liebe für immer
Heute – am 02.02.2022 – hat meine Schwester Anita Geburtstag. Vielmehr – sie hätte ihn, denn sie starb Heiligabend 2000. Das Datum ist für mich deshalb von ganz besonderer Bedeutung, und ich wollte meine Website unbedingt an genau diesem Tag online stellen. Ich habe es geschafft. Für und in Erinnerung an Anita – Schwestern Liebe für immer.
Anita war acht Jahre älter als ich. Sie ließ sich als Kindergärtnerin ausbilden und musste in dieser Zeit viele Berichte schreiben. Ordentlich, versteht sich. Hingegen – ihre Handschrift war schon immer eine Katastrophe und so bat sie mich, ihr zu helfen. Was ich gern machte, denn so besserte ich mein Taschengeld auf. Ihren alten VW Käfer putzte und polierte ich zum Beispiel regelmäßig jeden Freitag und nahm stolz ganze 2 DM dafür entgegen. Gern wollte ich also für sie die handschriftlichen Notizen sauber abtippen.
Im zarten Alter von gerade einmal neun Jahren lernte ich so das Tippen – damals noch auf diesen uralten Schreibmaschinen mit Typenhebeln und dem coolen “ratsch” nach jeder Zeile. Ich wurde immer schneller mit der Zeit und habe bis heute nie einen vernünftigen Schreibmaschinenkurs besucht. Halte aber mit jedem Profi mit, ich schwöre. Manchmal waren mir ihre Schilderungen zu blass, und ich verpasste ihnen etwas mehr Action. Dichtete einfach etwas Spannendes dazu. Selbstverständlich kam das bei meiner Schwester überhaupt nicht gut an, und ich musste direkt wieder von vorn beginnen. “Deine Geschichten kannst du ein andermal schreiben, jetzt arbeitest du bitte gewissenhaft für mich”, verlangte sie.
Und so fing alles an. Meine Tipperei. Meine Schreiberei. Ich fing mit neun Jahren an und hörte nie wieder auf. Seltsamerweise kam mir nie der Gedanke, dass ich daraus etwas machen könnte. Für mich war das ein reines Hobby. Eines, das mich voll und ganz erfüllte. Und das durch die Verbundenheit mit meiner Schwester seinen Anfang nahm.
Als ich später in diversen Unternehmen als Innenarchitektin beschäftigt war, dauerte es allerdings nie lang, bis ich erwählt wurde, alles Schriftliche in meine Hand zu nehmen. Anschreiben an Kunden, Newsletter, Geburtstagsgrüße für Kollegen – nie gingen mir die Ideen aus und meine Texte fanden Beifall und Anerkennung. Auch da noch – keine blasse Idee, daraus ein richtiges Business zu machen.
Ich vermute – wäre ich nicht in fortgeschrittenem Alter von über 50 Jahren durch Schließung des Geschäftes arbeitslos geworden – ich würde heute noch meine Brötchen mit einer Arbeit verdienen, die mir nie wirkliche Freude bereitet hat. So aber wagte ich den Sprung und habe es nie bereut. Nur manchmal gedacht, dass ich es auch schon früher einfacher hätte haben können. Aber hätte … Sinnlos, darüber nachzudenken.
Nachdem ich letztes Jahr ganz spontan beschloss, meine bisherigen Website dieser Entwicklung anzupassen, merkte ich schnell, dass das keine so gute Idee war. Stattdessen begann ich, eine komplett neue Website zu erstellen. Für die Veröffentlichung dieser wollte ich ein ganz besonderes Datum wählen. Ich begann im Oktober mit der Arbeit und war Ende des Jahres fertig. Glaubte ich zumindest. Und verkündete auf LinkedIn großspurig Mitte Januar, dass meine neue Website am 02.02.2022 online geht. Nur wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht, wieviel Überarbeitung noch nötig war. Aber nun galt: Augen zu und durch. Und ich habe es geschafft …
Anita, das ist für dich. Der Beitrag und der Start meiner neuen Website zu deinem Geburtstag. Ich wünschte, du könntest es sehen. Schwestern Liebe für immer …
Bildnachweis Sabine Krömer