Warum nur ein Wort des Jahres? Mein alternativer Vorschlag.
Jedes Jahr wird es von der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden verkündet: Das “Wort des Jahres”. 2020 war es die “Coronapandemie”, 2021 war es der “Wellenbrecher”. Schon klar – Corona war das allgegenwärtige Thema in den vergangenen zwei Jahren. Und schön war wenig in dieser Zeit. Warum aber soll ein ganzes Jahr unter dem Damoklesschwert dieser negativ behafteten Wörter stehen? Gab es wirklich nichts Positives in dieser Zeit?
Diese Frage stellte ich meinem LinkedIn Netzwerk Ende 2021 und forderte auf:
Spontane Idee durch Kommentare unter meinem Beitrag. Warum werden nur Unwörter gekürt? Oder ein Wort des Jahres gekürt, dass mit negativen Ereignissen gekoppelt ist? Worauf richten wir da unsere Energie?
Sabine Krömer
Lasst uns doch euer Herz-Wort des Jahres 2021 sammeln. Eins, dass Positives in euch bewirkt. Euch tröstet, wärmt, friedlich stimmt oder erfreut. Ich sammle und mach euch eine Collage daraus und teile sie hier. Macht damit was ihr möchtet.
Was dann passierte, hätte ich mir nie vorstellen können. Zahlreiche Menschen schrieben Kommentare und nannten wunderbare Wörter, die sie persönlich mit 2021 in Verbindung brachten. Wörter, die das Herz erwärmten und einen wohligen Schauer bei mir erzeugten. Mit meinen begrenzten Fähigkeiten im Bereich Design habe ich ein paar Wochen später wie versprochen eine Collage erstellt und sie in meinem Netzwerk geteilt. Und wieder passierte etwas, mit dem ich niemals gerechnet hätte. Denn einer meiner Kontakte machte sich die Mühe, mir eine wunderschöne Alternative in punkto Design für unsere Herzenswörter zu gestalten und zur Verfügung zu stellen. Einfach so. Weil er die Idee so toll fand. Und wie viel schöner das neue Design doch im Vergleich zu meiner Collage war. Viel zu schade, um nicht mehr daraus zu machen!
Ich war derart entzückt, dass ich die Idee gleich weiterentwickelte und daraus magnetische Postkarten erstellen ließ. Quasi als greifbare Erinnerung an unsere tolle Gemeinschaftsaktion und zugleich geistige Ausrichtung in 2022. Und allen, die sich beteiligt hatten und es wollten, schickte ich die Karte sehr gern zu. Die anschließenden Fotos der Netzwerk Kontakte – wo sie die Magnetkarte aufgehängt hatten – betrachte ich noch heute gern. Und selbstverständlich hängt ein Exemplar auch an meinem eigenen Kühlschrank. Die Karte mit den Herzenswörtern 2021 erinnert mich nicht nur daran, den Blick stets aufs Positive zu richten, sondern auch hieran:
Ein Netzwerk ist etwas ganz Wunderbares! Insbesondere dann, wenn aus rein digital plötzlich analog wird. Verbindungen geknüpft werden und Beziehungen entstehen. Echte Menschen hinter einem Profil greifbarer werden.
Das sind Momente in meinem Texter-Alltag, in denen ich mich reich beschenkt fühle.
Bild Design Joe Peters