Wer möchte es nicht? Jung bleiben! Aber was können wir dafür tun? Erstaunliches …
Wir alle möchten gern jung bleiben, wobei es weniger um das tatsächliche Alter geht, als vielmehr um körperliche und geistige Fitness, unabhängig von der Anzahl der Lebensjahre. Auch mit fortgeschrittenem Lebensalter noch aktiv am Leben teilnehmen, sich einbringen, wertvoll für die Gesellschaft sein.
Was muss und kann man dafür selbst tun?
Zwei für mich persönlich höchst interessante Ergebnisse aus der Forschung lauten:
Rotwein. “Alkohol ist generell ungesund”, scheint so nicht zu stimmen. Eine Flut von Studien bewies, dass Menschen, die wenig bis maßvoll Rotwein tranken – und zwar regelmäßig – insgesamt gesundheitlich weit besser dran waren als Abstinenzler. Besonders im Hinblick auf ihre Herzgesundheit. Rotwein hat erwiesenermaßen förderliche Auswirkungen auf das (gute) HDL-Cholesterin und auf den Blutdruck, außerdem scheint es vor Alzheimer zu schützen.
Kaffee. Eine Studie aus dem Jahr 2012 brachte es ans Licht: Kaffeetrinker haben tendenziell ein deutlich geringeres Sterblichkeitsrisiko als Kaffeeverächter. Die Probanden, die 4-5 Tassen Kaffee am Tag tranken, wiesen eine um 12 % geringere Gesamtsterblichkeit auf.
Wer Kaffee trinkt, lebt länger.
Zusätzlich scheint Kaffee das Risiko für den Typ-2-Diabetes zu verringern.
Es gibt natürlich noch weitere spannende Erkenntnisse im Buch und auch so manche Versprechungen der Industrie entlarvt Gifford schlicht und einfach als falsch. Den ewigen Jungbrunnen gibt es nicht, damit müssen wir uns abfinden. Die nüchterne Schlussfolgerung zum Thema „Jung bleiben“ aus dem gleichnamigen Buch von Bill Gifford lautet:
„Wer rastet, der rostet – ist vorerst wohl das Beste, woran wir uns halten können.”
Damit kann ich gut leben.
Meine persönliche Erkenntnis aus dem Buch von Bill Gifford:
Ich koche mir jetzt erstmal einen Kaffee, und heute Abend öffne ich eine Flasche Rotwein. Prost! Auf die Gesundheit. Und noch etwas: Es ist völlig in Ordnung, wenn du anderer Ansicht bist und beides meidest. Nur tu mir bitte den Gefallen und zwing deine Meinung nicht anderen auf. So wie ich das auch niemals tue. Das hier ist keine Aufforderung, es ist schlichtweg ein Impuls, festsitzende Glaubenssätze von Zeit zu Zeit zu hinterfragen. Selbst die Wissenschaft weiß nur etwas, bis sie sich vom Gegenteil überzeugt hat …
Was ich zusätzlich seither gelernt habe:
Durch einen Tipp meines LinkedIn Kontaktes Dr. Alix Krüger habe ich ergänzend und zusätzlich weitere spannende Dinge erfahren. Sie stammen aus dem Buch von Dr. Slaven Stekovic “Jung bleiben, alt werden” und betreffen neue Erkenntnisse aus der Langlebigkeitsforschung.
Demzufolge ist es hilfreich, seinen Cortisolspiegel niedrig zu halten. Cortisol kennen wir als Stresshormon. Es aktiviert unsere Immunzellen, damit diese im Falle einer Verletzung schnell und effektiv reagieren können. Befinden wir uns hingegen im Dauerstress, fallen unsere Immunzellen vor lauter Erleichterung, wenn der Stress endlich nachlässt, in einen Tiefschlaf. Prompt werden wir krank. Fatalerweise meist zu Beginn eines Urlaubs. Wer hingegen immer dafür sorgt, dass Immunzellen sich regelmäßig entspannen können und Cortisol im unteren Bereich bleibt, hat gute Chancen, dass dieser unerwünschte Effekt im Urlaub nicht auftritt und kann diesen in voller Länge genießen. Bei mir ist das so. Ich entspanne regelmäßig.
Auch sich kümmern verlängert das Leben und ist der Gesundheit förderlich. Laut Studien weisen Menschen mit guter sozialer Einbindung und einer “ich kümmere mich um andere” Einstellung eine besser entwickelte Amygdala auf. Die Amygdala ist für das Lernen und Erinnern zuständig und gilt auch als Angstzentrum. Menschen mit gut entwickelter Amygdala können besser mit Angst umgehen (was das Leben per se leichter macht) und sich besser erinnern (was sich im Falle von zum Beispiel Alzheimer positiv auswirkt). Meiner Amygdala geht es mittlerweile prächtig.
Proteine namens Chaperones gelten als Notfalleinheit einer Zelle, die immer in Bereitschaft sind, aber erst dann aktiv werden, wenn Probleme drohen. Und selbst wenn der Schaden abgewendet wurde, bleiben sie vor Ort aktiv und sehen nach dem Rechten. Wenn wir unserem Körper einen vermeintlichen Schaden zuführen, nutzen wir die Kraft dieser Proteine. Zum Beispiel bei einem Saunagang oder einer Kältebehandlung. Beides erscheint dem Körper zunächst als Problem (es ist zu heiß, es ist zu kalt), allerdings stellen die Proteine schnell fest, dass gar keine ernstzunehmende Gefahr droht und widmen sich stattdessen anderen Stressoren in unserem Körper: Infektionen, Stress … wir können sie bewusst für uns arbeiten lassen. Ich mache es gern in der Sauna, mit Kälte hab ich es eher nicht so.
Das Mikrobiom und dessen elementare Bedeutung für unsere Gesundheit ist vielen von uns durch einschlägige Literatur zu unserem Darm bekannt. Aber auch in unseren Mündern herrscht ein kleines, dicht besiedeltes Universum, mit bestenfalls gesundem Mikrobiom. Erstaunlich nun ist die Tatsache, dass ein gesunder Austausch von Bakterien uns insgesamt widerstandsfähiger und gesünder werden lässt. So konnten Studien nachweisen, dass Menschen mit Haustieren ein gesünderes Mikrobiom besaßen als Menschen ohne Haustiere. Und wer küsst (also einen Menschen), tauscht dabei zwangsläufig eine große Zahl von Bakterien und stärkt sein Mikrobiom. Das ist mir persönlich egal, ich küsse einfach gern.
Meine persönliche Erkenntnis aus dem Buch von Dr. Slaven Stekovic:
Unser Körper ist wirklich ein Wunderwerk. Er weiß sehr genau, was wann zu tun ist. Ich persönlich lasse ihn einfach seine fantastische Arbeit machen und versuche, ihm das Leben nicht unnötig zu erschweren. Und vor allem: das Leben zu genießen. Denn was die Psyche mit dem Körper anstellen kann, darüber war in dem Buch zwar weniger die Rede, allerdings kann ich hier aus eigener Erfahrung beitragen, dass die Auswirkung unglaublich ist.
In diesem Sinne: Bleibt gesund. Eure Sabine.
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