Buchtipp 8 - Hard Land. Coverbild des Buchs.

Buchtipp 8 – Hard Land

Bücher, die mich begeistert haben. Mein Buchtipp 8 – Hard Land

Benedict Wells erzählt in seinem Roman „Hard Land“ von Sam und einem Sommer im Jahr 1985. Sam ist 16 Jahre, kein Kind mehr, aber auch noch kein Erwachsener. In diesem Sommer verändert sich für ihn alles. Seine Mutter erkrankt schwer und Sam ist hin und hergerissen zwischen seiner Sorge um sie und seinem Wunsch, einfach einen unbeschwerten Sommer zu erleben. So weit seine natürliche Zurückgezogenheit und seine daraus resultierende Außenseiter Rolle es ihm ermöglichen. Durch einen Ferienjob in einem alten Kino findet er ganz langsam neue Freunde, einer schräger als der andere. Sam erkennt, dass es gar nicht darauf ankommt, es allen recht machen zu wollen. Er lernt mehr und mehr, er selbst zu sein. Wird mutiger, redet mehr, macht verrückte Sachen und traut sich in jeder Hinsicht mehr zu. Er verliebt sich und ist komplett überfordert mit diesem neuen Gefühl. Und genau in der Nacht, als er seinen ersten Kuss bekommt, geschieht zeitgleich etwas Schreckliches …

Dieses Gefühl – es ist so schön, es ist so schrecklich – und dessen Gleichzeitigkeit erlebt man nach meinem Empfinden nie wieder so wie mit 16 Jahren. Zu viel stürmt auf einen ein, zu viel passiert zum ersten Mal. Ist aufregend, schockierend und wunderschön zugleich. Würden wir dauerhaft wie mit 16 fühlen und denken – es würde uns innerlich zerreißen. Und doch bleibt diese Zeit uns allen wohl für immer als eine der schönsten in Erinnerung. Weil sie so voller Ereignisse war. Weil sie so viele Möglichkeiten in sich trug. Weil sie so präsent war und nichts und niemand wichtiger war als exakt der jetzt gelebte Moment.

»Niemand kann den ersten verliebten Sommer wiederholen. Doch in diesem Büchlein scheinen die Sonnenstrahlen der Jugend eingefangen zu sein und noch einmal hell zu leuchten.«

Katja Kraft – Frankfurter Rundschau

Benedict Wells ist ein deutsch-schweizerischer Schriftsteller, der seinen bürgerlichen Namen „von Schirach“ nach seiner Schulzeit amtlich in „Wells“ ändern ließ. Er hat den Nachnamen Wells als Hommage an die Romanfigur Homer Wells aus John Irvings Buch “Gottes Werk und Teufels Beitrag”  gewählt. Irvings Romane waren auch der Grund, weshalb Wells mit dem Schreiben begann. Und wie Irving ist er ein begnadeter Geschichtenerzähler. “Hard Land” ist bereits sein fünfter Roman.

Bildnachweis Lizenz erteilt von Diogenes Verlag

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