Mitarbeiter Geschenke. Ein Strauß gelber Rosen und der Text: Liebe Chefs, etwas mehr Phantasie bitte.

Mitarbeiter Geschenke

Liebe Chefs, etwas mehr Phantasie bitte bei Mitarbeiter Geschenken.

Es scheint tatsächlich ein ausschließlich den männlichen Chefs vorbehaltenes Phänomen zu sein – Phantasielosigkeit in punkto Mitarbeiter Geschenke. Sorry, aber das muss einmal gesagt werden. Und womöglich gibt es ja Ausnahmen, nur kenne ich bisher keine.

Während meiner Zeit als Angestellte habe ich immer wieder festgestellt, dass weibliche Chefs sich tatsächlich Mühe gegeben haben, mir ein persönliches Geschenk zu machen, während die männlichen Chefs was schenkten? Genau! Blumen … Wenn überhaupt. Und manchmal wurden diese sogar als „Gestrüpp“ bezeichnet. Also die Blumen. Und von den Chefs wohlgemerkt.

Das ist kein Witz und mir selbst passiert. Mein seinerzeit 10-jähriges Jubiläum beim Fachverband Wasserbett fiel genau auf den Tag der Jahreshauptversammlung in dem Jahr. Als die Veranstaltung zu Ende war, standen die beiden Herren des Vorstandes und ich noch ein bisschen zusammen und plauderten. Plötzlich schlägt sich einer der beiden vor die Stirn und ruft: “Mist! Du hattest ja ein Jubiläum, Sabine. Ich wollte an der Rezeption unbedingt noch Bescheid sagen, dass man dir ein Gestrüpp besorgt, aber ich habe es vergessen. Tut mir leid.” Ich habe innerlich tief Luft geholt, äußerlich höflich gelächelt und versichert: “Macht nichts.” Zu mehr war ich nicht in der Lage …

Mitarbeiter Geschenke sollten zu keiner Pflichtübung werden.

Mein Zahnarzt schwärmte bei meinem letzten Besuch hingegen in den höchsten Tönen von seinem Team. Insbesondere Natalie sei praktisch von der ersten Stunde an dabei gewesen. Sie könne alles, wisse alles, sei absolut unentbehrlich. Er arbeite wahnsinnig gern mit ihr. Sie hätten auch privat ein gutes Verhältnis, er kenne ihr Kind und ihren Mann, und sie sei fast wie eine Tochter für ihn. Und deswegen würde zu seinem 20-jährigen Jubiläum eine große Feier für sein Team machen und für Natalie sogar eine Rede vorbereiten. Und natürlich ein Geschenk. Ratet…. Einen Blumenstrauß! Nach einem Blick in mein vermutlich leicht verzerrtes Gesicht – das er mit Sicherheit auf Schmerzen zurückführte – fügte er stolz hinzu: „Ja, das muss man zu so einem Anlass schon mal machen.“

Auch auf die Gefahr hin, dass er zukünftig besonders fies bei mir bohrt, konnte ich es dieses Mal – da ich nicht selbst betroffen war – nicht lassen und habe „also, etwas mehr Phantasie bei der Auswahl eines Geschenkes würde Natalie sicher begrüßen“ fallen gelassen. Daraufhin verstummte er. Und bohrte weiter. Nur mäßig fies.

Aber wer weiß? Vielleicht überlegt er es sich ja noch einmal. Ich werde Natalie bei Gelegenheit einmal fragen …

Bildnachweis Canva

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